Eva-Maria und der Doktor · Eine erotische Geschichte nach einem Privatmanuskript von 1923 (Cupitora 8) by Anonym

Eva-Maria und der Doktor · Eine erotische Geschichte nach einem Privatmanuskript von 1923 (Cupitora 8) by Anonym

Autor:Anonym [Anonym]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Weltliteratur
ISBN: 9783867897136
Herausgeber: Cupitora
veröffentlicht: 2014-10-16T00:00:00+00:00


»Eva-Maria …«, sagte meine Mutter am Geburtstagmorgen vor meinem Bett – sie war schon seit fünf Uhr früh auf den Beinen, wegen der Hausreinigung – »du wirst heute sechzehn Jahre alt … ich weiß nicht, ob ich dich dazu beglückwünschen soll oder bedauern … der Krieg und alles, was danach noch kommt … wer weiß … jedenfalls gratuliere ich dir und wünsche dir alles das, was du dir wünschst …!«

Sie beugte sich über mein Lager und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Mir kam es so vor, als machte sie ein recht bekümmertes Gesicht.

»Ach Mutti … ich hab die Zeit verschlafen … wollte dir doch helfen … nun aber schnell raus …!«, wollte ich aufspringen, aber Mutti hinderte mich daran.

»Bleib liegen, Kind … du hast heute Geburtstag, und ich bin schon mit meiner Arbeit im Hause fertig … nachher stehst du auf, und ich mache inzwischen einen netten Kaffee-Tisch zurecht …!«

Sie setzte sich auf den Rand meines Bettes und nahm sinnend meine rechte Hand in ihre. Mir kam ihr ganzes Benehmen sonderbar vor, und ich machte auch ihr gegenüber keinen Hehl aus meiner Beobachtung.

»Ja … Kind … Evchen ….«, seufzte sie auf. »Ich müsste dir ja heute zu deinem Geburtstag … an dem du nun schon beinahe eine erwachsene junge Dame geworden bist … eigentlich etwas beichten …« Sie blickte abermals verlegen auf ihren Schoß und schwieg. Offenbar fiel es ihr schwer, die rechten Worte zu finden. Ich kam ihr entgegen, indem ich ihre Hand drückte und zu ihr sprach:

»Lass mal, Mutti … Ich habe kein Recht, eine Beichte von dir zur Kenntnis zu nehmen … du hast das Recht, dein Leben so zu leben, wie es dir passt … ganz abgesehen davon, dass ich nicht dazu befugt bin, irgendwelche Erklärungen über deine Vergangenheit zu fordern … du hast dich mir gegenüber immer lieb und korrekt als Mutter verhalten … ja … liebe Mutti … und das genügt wohl …!«

»Nein … nein … Kind … das genügt nicht … es ist auch etwas ganz anderes, was ich dir zu sagen habe …!«

»Mutti …«, richtete ich mich von meinem Bett hoch, »jetzt hast du mich aber doch verdammt neugierig gemacht …!«

Wieder nahm sie meine Hand und drückte sie, als befürchtete sie, ich könnte ihr davonlaufen:

»Kind … Evchen … nun hör mal gut zu … also … ich bin nicht deine Mutter …!« Sie schwieg, um zunächst einmal die niederschmetternde Wirkung ihrer Worte an mir zu beobachten. Ich riss den Mund bald bis an die Ohren auf, so überrascht war ich, als ich dies zur Kenntnis nehmen musste. Erst langsam fand ich mich wieder. Die Tränen schossen mir in die Augen, als ich meine verkannte Mutter umarmte und leidenschaftlich auf den Mund küsste:

»Unwichtig, Mutti …«, sagte ich schluchzend, »für mich bist und bleibst du meine liebe, gute Mutter … ich will auch nicht meine richtige Mutter kennenlernen … du warst immer gut zu mir … ich könnte mir keine bessere Stiefmutter wünschen …!«

Sie wehrte ab: »Evchen … es muss jetzt alles



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